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Architektur holzbau-schweiz-architektur.ch 0425HOCH OBENResidieren in guter Nachbarschaft

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INHALT / EDITORIAL HOLZ.ART 4 6 FOKUS.THEMA Am Caumasee in Flims (GR) entstand ein neuer Restaurantbau, der ganzjährig geöffnet ist und gleichzeitig unauffällig Winter schlaf hält 14 BAU.WERK Zwei Mehrfamilienhäuser in Alt stetten (ZH) überraschen mit Grundrissen, die im Handumdrehen verändert werden können STAND.PUNKT Michel Sieber, Vorstandsvorsitzender von SIGA, im Interview über Luft- und Winddichtheit von Gebäudehüllen 21 22 BAU.WERK Im Bergdorf Mürren (BE) wurde das einstige «Grand Hôtel des Alpes» saniert und mit einer Dependance – einem ellipsenförmigen Apartment haus aus Holz – erweitert 29 WELT.WEIT Bei Lissabon schlängelt sich ein 6,2 Kilometer langer Holzsteg über das Sumpf- und Salzwiesengebiet einer Flussmündung BAU.WERK 32 Um Wildtieren das sichere Überqueren der Autobahn A1 zu ermöglichen, entstand bei Mühleberg (BE) eine Brücke in Form eines Bogentragwerks NACH.GEFRAGT Im Gespräch mit Pieder Hendry, Bauingenieur und Verwaltungsrat der Conzett Bronzini Partner AG AUS.BLICK / IMPRESSUM 37 38 6 14 22 29 32 Liebe Leserinnen und Leser Wer als Architekt etwas auf sich hält, muss heutzu- tage auch Holzbauprojekte im Portfolio vorweisen können. Aber wie geht man an den ersten Holzbau ran? Inwiefern unterscheidet sich die Entwurfs- und Bau phase von anderen Projekten? Darüber spra- chen wir mit Gregor Kamp- lade, der mit einem Mehr- familienhausensemble bei Zürich sein «Erstlingswerk» präsentiert (S. 14). Die Ge- bäude sind aber auch unter einem anderen Aspekt in- teressant – hier liegt näm- lich eine besondere Raffi- nesse im Grundriss: Alle 32 Wohnungen lassen sich im Handumdrehen verändern, weil die Wände schwenk- bar sind. So entstehen vari- able Raumgefüge, die sich an veränderte Lebenssitua- tionen anpassen können. Veränderungen sind bis- weilen gut. Deshalb haben wir auch den Titel unseres Magazins geändert, um die Zugehörigkeit zum Verband Holzbau Schweiz zu unterstreichen. MIT CROSSMEDIALEM CONTENT AUF HOLZBAU-SCHWEIZ-ARCHITEKTUR.CH 1:10 i+ Fotos Pläne Videos Zusatzinfos Susanne Lieber, Redaktorin, Projektleiterin HOLZBAU SCHWEIZ Architektur

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HOLZ.ART KIRSCHHOLZZAUBER Für die traditionsreiche, französische Manufaktur Puiforcat – 1820 als Messer- schmiede gegründet und seit Generationen spezialisiert auf die Silberschmiede- kunst beziehungsweise Objekte für die gehobene Tafel (gehört inzwischen zur Hermès-Gruppe) – kreierte der britische Designer Jasper Morrison eine Serie aus Holz. Die Kollektion «Jersey» umfasst dabei ein Besteck mit Gabel, Löffel und Mes- ser sowie ein Servierbesteck und Essstäbchen mit versilberter Ablage. Das Holz ist jeweils lackiert, wobei der seidige Glanz daher rührt, dass der Lack mit der soge- nannten Fuki-Urushi-Technik mehrmals sehr dünn mit einem Tuch aufgetragen und in das Holz eingerieben wird. Die für japanisches Kunsthandwerk bekannte Me- thode ist zeitintensiv und aufwendig. Der hierfür verwendete Lack wird aus dem Harz des ostasiatischen Lackbaums gewonnen. Das schlichte Besteck, gefertigt in Japan, besteht aus Kirschbaum. puiforcat.com, jaspermorrison.com DIE SCHÖNHEIT DER GEOMETRIE Wer dem Architekten und Autor Urs B. Roth (*1946) schon einmal begegnet ist, kann sich dessen Begeisterung für Geo- metrie kaum entziehen. Auch unsere Redaktion hatte bereits das Vergnügen, den sympathischen «Geometrie-Ingenieur» kennenzulernen. Im Rahmen eines Interviews (FIRST 4.21) besuchten wir ihn in seinem Zürcher Atelier und sprachen mit ihm ausführlich über sein ausgeklügeltes Stabgewölbe (Bild oben), das er für die Fischerhütte am Zürichhorn kons- truiert hatte. Es ist nur eines seiner zahlreichen Werke, die auf mathematisch generierten Formen basieren und für Gebäudeentwürfe namhafter Architekten wie Herzog & de Meuron entstanden sind. Nun ist eine umfangreiche Mono- grafie erschienen, die Roths mathematisch komplexe und zugleich bezaubernd schöne Arbeiten umfassend präsen- tiert. Scheidegger & Spiess, herausgegeben von Laurent Nicolet, November 2025, 224 Seiten, ISBN 978-3-03942-282-1. scheidegger-spiess.ch 4 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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e i f a r g o t o F r e k e i p S : o t o F GEMEINSAM IM GLEICHGEWICHT Wer sich auf der Bank des in Berlin lebenden Künstlers Martin Binder niederlässt, sucht sich dazu am besten gleich einen Sitznachbarn, um mit ihm gemeinsame Sache zu machen. Denn: Die Bank ist wie eine Wippe konstruiert, das heisst, die Sitzfläche balanciert mittig auf einem runden Metallzylinder und kippt – je nach Belastung – entweder zur einen oder zur anderen Seite. Die witzige wie formschöne Installation befindet sich im «Garten der Generationen» in Martin Binders Heimatstadt Einbeck (DE) und ist gewissermassen ein Symbol für das konstruktive und kom- munikative Miteinander zwischen den Menschen. Die Bank besteht aus massiver Eiche und pulverbeschichtetem Stahl. Hergestellt wurde das originelle Einzelstück von der Henning Müller Sondermaschinen GmbH. bindermartin.com LASS UNS KUGELN! Bereits seit knapp 40 Jahren fertigt das Schweizer Familienunternehmen Cuboro das gleichnamige Ku- gelbahnsystem. Was eindeutig dafür spricht, dass es sich dabei um ein zeitloses Spiel – wohlgemerkt: für Jung und Alt! – handelt. Aus den zahlreichen ver- schiedenen Einzelteilen lassen sich unendlich viele Kügelibahnvarianten schaffen, die immer wieder aufs Neue begeistern und der Kreativität keine Gren- zen setzen. Und das Beste: Das von Matthias Etter entwickelte System wird nicht nur in der Schweiz hergestellt (Schreinerei Nyfeler Holzwaren AG in Gondiswil), sondern auch aus regionalem Buchen- holz gefertigt. 2020 wurde das Familienunternehmen Cuboro an die nächste Generation, Sebastian Etter, übergeben. cuboro.ch, holzwaren.ch HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4 . 25 5

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FOKUS.THEMA SEESICHT ZUM AUSKLAPPEN Der neue Restaurantbau am Caumasee in Flims (GR) ist architektonisch wie konstruktiv raffiniert konzipiert. Der Clou des Gebäudes fällt aber zunächst gar nicht auf. Text Susanne Lieber | Fotos Ralph Feiner; Leonardo Finotti | Pläne Corinna Menn Studio AG; Merz Kley Partner AG 6 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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E s haben sich schon einige Architekten an einem Entwurf für ein neues Res- taurant am Caumasee (997 m ü. M.) in Flims versucht. Der wohl bekannteste unter ihnen dürfte Valerio Olgiati sein, der bereits vor dreissig Jahren im Rahmen eines Wettbe- werbs einen wuchtigen Entwurf in Beton kre- ierte – und damit gewann. Umgesetzt wurde seine Idee jedoch nicht, das architektonische Konzept vermochte die Flimser nicht zu über- zeugen. Auch beim 2019 neu ausgeschriebe- nen Wettbewerb klappte es nicht auf Anhieb, die Bevölkerung mit dem Siegerprojekt zu begeistern. Nach einer Überarbeitung konnte jedoch der Entwurf des Churer Architektur- büros Corinna Menn Studio AG rea lisiert werden. Seit letztem Jahr ruht nun ein dunk- ler Holzbau am leicht ansteigenden Ufer des «Lag la Cauma», dessen rätoromanischer Name «See der Mittagsruhe» bedeutet. IM SCHOSSE DER NATUR Dass es nicht so einfach ist, inmitten einer sensiblen Naturlandschaft wie dieser ein pas- sendes Gebäudekonzept zu entwickeln, ist nicht erstaunlich. Der rund 600 Meter lange Caumasee, der unterirdisch gespeist wird und bekannt ist für seine türkisblaue Farbe, gehört seit den 1970er Jahren zum Bundesinventar der schützenswerten Landschaften und Na- turdenkmäler (BLN). Er liegt unterhalb von Flims in einer von Wald umgebenen Senke und ist nur über eine Standseilbahn, zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar. Ein wunderbarer Ort, der dazu einlädt, die Seele baumeln zu lassen. Das schätzten bereits die ersten Touristen Mitte des 19. Jahrhunderts. Alsbald entstan- den rund um den See Wanderwege, Bade- möglichkeiten und ein erstes Restaurant. Heute kann man den Caumasee auch im Ruderboot, per Pedalo oder auf einem Stand- up-Paddle erkunden. Und am Ufer locken ein Spielplatz, ein Beachvolleyballfeld und ... das neue Restaurant, das jetzt ganzjährig betrie- ben wird. Ein Novum, denn das unbeheizte Vorgängergebäude aus den 1970er Jahren – es wurde 2018 durch einen Brand schwer be- schädigt – hatte seinen Gastronomiebetrieb nur während der Sommermonate geöffnet. NEUES NUTZUNGSKONZEPT Der neue Restaurantbau hat nicht nur kulina- risch einiges zu bieten, sondern vor allem auch architektonisch – wobei sich der Clou des 1 Holzbaus nicht auf den ersten Blick er- schliesst, sondern erst bei genauerer Be- trachtung der Fassade. Doch zunächst zum Nutzungs- und Grundkonzept des Gebäudes: Der quadratische Baukörper erstreckt sich über drei Geschosse. Im Erdgeschoss befin- det sich ein Kiosk mit Selbstbedienungsres- taurant («Terrassa La Cauma»), das allerdings nur während der Badesaison in Betrieb ist. Darüber liegt ein Zwischengeschoss mit Lagerflächen und Technikräumen (für Gäste unzugänglich). ist das besagte, ganzjährig geöffnete Restaurant «Ustria la Cauma» untergebracht, das mit sei- nem sichtbaren Dachtragwerk das Herzstück des Gebäudes bildet. Im Obergeschoss Die Grundfläche des Baus beläuft sich auf rund 16 Meter mal 16 Meter, was dem Ent- wurfsgedanken der Architektinnen Rechnung trägt, den Fussabdruck des Gebäudes so klein wie möglich zu halten. Aus diesem Grund wur- den die verschiedenen Nutzungsbereiche über einander angeordnet, statt sich über eine grös sere Fläche auszubreiten. Darüber hinaus ist der Holzbau im Vergleich zum Vorgänger- gebäude ein bisschen weiter vom Ufer abge- rückt und Richtung Waldrand verschoben worden. Dadurch konnte sich der See quasi etwas freischwimmen. Errichtet wurde der dunkel lasierte Holzbau mit steilem Gie- beldach, dessen Form die Baumkronen der umliegenden Tannen und Fichten aufzugreifen scheint, von der Egli Zimmerei AG aus Helfen- schwil (SG). Um einen reinen Holzbau handelt es sich hier jedoch nicht, vielmehr um einen Hybridbau, der sich rückseitig – aufgrund der ansteigen- den Topografie – ins Gelände gräbt. In jenem Bereich, wo Kontakt mit dem Erdreich be- steht, wurde er in Massivbauweise erstellt. Alle anderen Gebäudeteile basieren jedoch auf einem Holztragwerk, das mal mehr und mal weniger deutlich in Erscheinung tritt. Im Erdgeschoss sind es beispielsweise nur die Brettstapeldecke (aus akustischen Gründen profiliert) und zwei Brettschichtholzstützen, die auf einen Holzbau hindeuten. Die Stützen sitzen hierbei relativ dicht hinter der verglas- ten Fassade, die sich bei gutem Wetter zur Terrasse hin öffnen lässt. Analog zum Erdge- schoss ist auch im Zwischengeschoss der rückseitige Teil betoniert. Der vordere Bereich HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4 . 25 7 1 Der idyllische und unterhalb von Flims gelegene Caumasee (997 m ü. M.) wird durch unterirdische Quellen gespeist. Sein Wasserpegel kann bis zu sieben Meter schwanken.

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FOKUS.THEMA «Durch Hochklappen der Terrassenroste wird die Fassade im Erdgeschoss geschlossen» Susanne Sauter, Corinna Menn Studio AG hingegen besteht aus Vollwandträgern und Holzrahmenwänden, die zusammen mit einer Brettschichtholzdecke ein aussteifendes Konstrukt bilden. Von diesem Zwischenge- schoss werden die Lasten des Obergeschos- ses abgefangen und in die beiden Stützen im Erdgeschoss abgeleitet. HÄNGENDES HOLZKONSTRUKT Am beeindruckendsten ist unbestritten der rund elf Meter hohe Gastraum des Restau- rants «Ustria la Cauma» im Obergeschoss. Das hölzerne Tragwerk des Dachstuhls spannt sich eindrucksvoll über den Köpfen der Gäste auf. Die beiden Dachflächen selbst bestehen im Wesentlichen aus 40 Millimeter starken Dreischichtplatten (Fichte) mit entsprechen- dem Dämmaufbau und einer witterungsschüt- zenden Dachhaut aus glattem Aluminium- blech. Die als Scheiben ausgebildeten Dach- flächen langen Fich ten sparren (280 mm × 100 mm), die den offenen Raum rhythmisieren und selbst wie- derum auf Pfetten ruhen. Zwei Hängewerke mit jeweils fliegender und zweiseitig verstreb- ter Holzstütze stabilisieren die Mittelpfetten. Formal widerspiegeln sich die schrägen Ver- strebungen der fliegenden Stütze in den vier A-förmigen Stützen, die sich wiederum mittig auf jeder Gebäudeseite befinden und die Last des Dachstuhls aufnehmen. liegen auf elf Meter Um die einzelnen Bauteile des Holztragwerks später wieder demontieren und anderweitig nutzen zu können, kamen bei der Montage mehrere Tausend Schrauben zum Einsatz. Auch kraftschlüssige Elemente wie die Giebelwände sollten wieder zerlegbar sein. Verwendet wurde beim Bau übrigens lokales Holz, was vor allem für die Holzbauingenieurin Madlen Tüxsen (Merz Kley Partner AG) eine Herausforderung war, wie Architektin Susanne Sauter zu berichten weiss: «Schon vor der Ausschreibung musste Madlen Tüx- sen eine präzise Holzliste erstellen, damit die benötigten Holzmengen auch rechtzeitig ge- schlagen und getrocknet werden konnten.» Die Gemeinde Flims als Bauherrschaft kaufte das entsprechende Rohmaterial und ging da- mit zunächst in Vorleistung. Wobei sich das beauftragte Holzbauunternehmen – also die Egli Zimmerei AG – bereits in der Ausschrei- bung dazu verpflichten musste, dieses Holz später abzukaufen. 2 3 8 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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2 Das ganzjährig geöffnete Restaurant «Ustria la Cauma» (OG) wird von einem Weg oberhalb des Gebäudes erschlossen. 3 Wenn der Kiosk «Terrassa la Cauma» (EG) ausserhalb der Badesaison schliesst, werden die Terrassenroste an der Fassade hochgeklappt. 4 Im Gastraum beeindruckt das sichtbare Holztragwerk mit Hängesäulen. 5 Die Dachkonstruktion ruht unter anderem auf A-förmigen Stützen. 6 Grundriss OG: Das Restaurant mit Balkon bietet insgesamt rund 150 Sitzplätze. Der Küchenbereich ist mittig im Grundriss verortet. 7 Grundriss Zwischengeschoss: Hier befinden sich Technik- und Lagerräume sowie der Zugang für die Anlieferung. 8 Grundriss EG: Der Kiosk mit Selbstbedienungsrestaurant, Terrasse und Toiletten ist für (Bade-)Gäste direkt vom See aus zugänglich. 4 6 Corinna Menn 7 Obergeschoss M 1:200 Corinna Menn Zwischengeschoss M 1:200 5 8 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4 . 25 9

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9 Beim Balkon (3 m auskragend) handelt es sich um eine filigrane Stahlkonstruktion. Die naturbelassenen Fich- tenlatten auf der Unterseite bilden mit den Holzrosten einen schönen Kontrast zur dunklen Fassadenlattung. 10 Fassadenschnitt mit Dach-, Wand- und Bodenaufbau. 11 Axonometrie mit hochklappbarem Terrassenrost im Erdgeschoss und grossem Balkon im Obergeschoss. 1 2 3 4 5 4.70 m2 4.69 m2 Corinna Menn Studio Axonometrie Fassade mit anpassbaren Klapp- und Schiebelementen Ermöglicht das Erweitern der Räume im Sommer und das Schrumpfen im Winter M 1:50 11 Corinna Menn Studio AG Gegründet wurde das Architektur- büro 2002 von Corinna Menn. Sie studierte an der ETH Zürich und arbeitete vor ihrer Selbstständigkeit bei Herzog & de Meuron. Die Bünd- nerin ist unter anderem auch als beratende Bauexpertin, als Jurorin und in der Lehre tätig. Seit 2025 ist ihre langjährige Mitarbeiterin Susanne Sauter Assoziierte des Büros, das inzwischen unter dem Namen Corinna Menn Studio AG firmiert. Sauter hat in Darmstadt (DE) Architektur studiert, absolvierte an der ETH Zürich den Aufbaustudien- gang Geschichte und Theorie der Architektur und war bereits in ver- schiedenen Büros als Projektleiterin tätig. corinnamenn.ch 1 Dachaufbau Aluminiumblech, glatt (Winkelfalzhöhe 25 mm) Holzschalung, durchgehend (27 mm) Holzlattung, vertikal und hinterlüftet (100 mm) Unterdachbahn Dämmplatte (60 mm) Wärmedämmung (200 mm) Trennlage Dreischichtplatte, Fichte (40 mm) Sparren, Fichte (280 mm ×100 mm) 2 Aussenwand im Zwischengeschoss Ausgeführt als Wandträger (Ost/West): Kerto-Q-Platte (39 mm) Holzrippen (200 mm), ausgedämmt mit Kerto-Q-Platte (39 mm) und Holzweichfaserplatte (80 mm) Windpapier Vertikallattung, hinterlüftet (50 mm) Horizontallattung (40 mm) Vertikalschalung, Fichte (27 mm) 3 Deckenaufbau über Zwischengeschoss Lärchendielen, natur, geölt, auf Unter- konstruktion geschraubt (300 mm) Unterkonstruktion, dazwischen Trockenschüttung (70 mm) Rieselschutz Brettsperrholz mit Stosslaschen, Untersicht Fichte natur (160 mm) 4 Deckenaufbau über EG Dreischichtplatte, parallel zu Rippen (50 mm) Brettstapeldecke (80 mm ×180/260 mm) Im Aussenbereich zusätzlich: Lattung, ausgedämmt (80 mm) Schalung, Fichte (20 mm) 5 Bodenaufbau EG Massivholzparkett in Lärche, geölt (21 mm) Kleber (2 mm) Unterlagsboden mit BH (67 mm) Trennlage, PE-Folie Trittschalldämmung (20 mm) Dampfbremse Bodenplatte, Stahlbeton (250 mm) Wärmedämmung, druckfest (160 mm) Sauberkeitsschicht 10 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4 . 25 11

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FOKUS.THEMA USTRIA LA CAUMA 13 14 15 ZUGEKLAPPT IN DIE WINTERSAISON Doch nun zum Clou des Holzbaus. Hierfür muss man nochmals den Blick ins Erdgeschoss rich- ten, genauer gesagt auf die vorgelagerte Ter- rasse mit Holzrosten: Diese lassen sich raffi- nierterweise einfach hochklappen, wenn der Kiosk zwischen September und Mai geschlos- sen wird und Winterschlaf hält. «Bezüglich des Hochklappmechanismus war uns dabei wichtig, dass er möglichst simpel funktioniert und das 12 ANZEIGEN Raum für Ideen – gebaut aus Holz. 12 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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Hochklappen vom Gewicht her auch zu zweit händelbar ist», erklärt Susanne Sauter. Deshalb wurden auf die Unterseite der Holzroste – sie sind mit Scharnieren an der Betonbodenplatte befestigt – leichte Alumi niumprofile montiert. Sind die Holzroste hochgeklappt und am Bau- körper fixiert, können an diese Aluminiumpro- file entsprechende Fassadenelemente (dunkel lasiert) eingehängt und mit einem Spannschloss fixiert werden. So entsteht von aussen der Ein- druck eines monolithischen Baus. Durch die zu- rückspringende Fassadenfläche wird dies noch verstärkt. Ein architektonisch äusserst gelun- gener Kniff, mit dem verhindert wird, dass im Winter der geschlossene Kiosk als ungenutzter, toter Raum wahrgenommen wird. eglizimmerei.ch, ustrialacauma.ch 12 Konstruktionsprinzip des Hybridbaus. 13 Ansicht Süd (vom See aus betrachtet). 14 Ansicht Nord (vom Wald aus betrachtet). 15 Ansicht West. Ein Teil des Gebäudes ist in den Hang gebaut (Massivbauweise). AG E N DA 1 1 Magazin Architektur Das Projekt – die Fakten Projekt: Neubau Restaurant Caumasee, Flims Waldhaus (GR) Bauherrschaft: Gemeinde Flims, Flims Dorf (GR) Auftragsart: Projektwettbewerb 2019, 1. Preis Fertigstellung: 2024 Architektur: Corinna Menn Studio AG, Chur (GR); Projektleitung: Susanne Sauter, Corinna Menn Holzbauingenieur: Merz Kley Partner AG, Altenrhein (SG); Projektleitung: Madlen Tüxsen, Matthias Eisele Holzbau: Egli Zimmerei AG, Oberhelfenschwil (SG); Sägerei Peter Lippuner & Co., Gams (SG); Camathias SA, Laax (GR); Gautschi Holz- und Fensterbau AG, St. Margrethen (SG) Konstruktion / Tragwerk: Brettschichtholzstützen, Brettstapeldecke, Vollwandträger und Holzrahmenwände, Brettschichtholzdecke, Hängewerk mit fliegenden Holzstützen, A-förmige Stützen Holzart / Holzmenge: Konstruktionsholz C24 (63 m3), Brettstapeldecke (50 m3), Brettschicht- holz GL24 (Fichte), BauBuche GL75 Bruttogeschossfläche: 800 m2 Gebäudevolumen: 3800 m3 Gesamtkosten: ca. CHF 7,8 Mio. (davon Holzbau: CHF 760 000) Besonderheiten: BLN-Gebiet (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler); Gebäude erfüllt Minergie-ECO-Standard, ist aber nicht gelabelt ANZEIGEN E S A B O J A H R 0 F Ü R C H F 9 k l . M w S P o / . t – o ) . t r FOKUS Sch laufensteg C y r i l l Sch m id von der Abt Hol zbau AG sor g t m it sei nen Treppen f ü r Her zk lopfen SE ITE 7 MOT TA NALUNS Hüt tenge f ü h l i m Grossm a ssst ab SE ITE 12 MEGA STORE Super m a rk t der Superlat ive SE ITE 18 HOLZTEMPEL Br ücke z w i schen z wei Welten SE ITE 22 HOLZBAU -SCHWEIZ- MAGA ZIN.CH 08 25 holzbau-schweiz-architektur.ch ( i n WISSEN, WAS LÄUFT Mit den Publikationen von Holzbau Schweiz sind Sie bestens darüber informiert, was im Holzbau läuft. «HOLZBAU SCHWEIZ Magazin» bietet span- nenden Lesestoff zu Menschen im Holzbau, Branchen entwicklungen, Bildung und Events. HOLZBAU SCHWEIZ Magazin Das Verbandsmagazin von Holzbau Schweiz mit relevan- ten Branchen-und Fachinformationen für Zimmerleute. HOLZBAU SCHWEIZ Architektur Das Schweizer Fachmagazin für zukunftsweisende Holz- bau-Architektur und einen modernen Lebensstil mit Holz. Jetzt bestellen und proﬁtieren! Ganz einfach per E-Mail (abo@holzbau-schweiz.ch), per Telefon (+41 44 511 02 70), QR-Code oder auf wir-holzbauer.ch/abonnement ! Erhalten liegt uns am Herzen. Natürlich und nachhaltig aus Holz. www.sht.ch HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4 . 25 13 0425HOCH OBENResidieren in guter Nachbarschaft

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BAU.WERK WOHNUNG, WANDLE DICH! Im Zürcher Stadtteil Altstetten entstanden im letzten Jahr zwei Mehrfamilien- häuser in Holzbauweise. Das Besondere daran: Die Grundrisse der Wohnungen lassen sich mit wenigen Handgriffen verändern und somit ruckzuck an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner anpassen. Text Susanne Lieber | Fotos Seraina Wirz | Pläne Mathis+Kamplade Architekten 1 Aufgrund der leicht abfallenden Topografie sind die Höhenniveaus der beiden fünfgeschossigen Holz- bauten etwas unterschiedlich. 14 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 1

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E infach drehbare Wohnwände in eine andere Position schwenken, und schwuppdiwupp ist ein völlig ande- res Raumgefüge entstanden? Dass dieses Prinzip funktioniert, hat das Architektur- büro Mathis + Kamplade mit seinem Wettbe- werbsbeitrag für zwei Mehrfamilienhäuser der Baugenossenschaft Halde Zürich (BHZ) bewiesen: Heute eine grosszügige Ein-Zim- mer-Wohnung mit offenem Grundriss … schwenk … morgen eine Zwei-Zimmer-Woh- nung mit abgetrenntem Homeoffice … schwenk … übermorgen ein Familiendomizil mit drei Schlafzimmern. Durch die bewegli- chen Wände lassen sich in derselben Woh- nung unterschiedliche Grundrisse konfigurie- ren – und zwar binnen weniger Minuten. Was Vorteile sowohl für Mieter als auch Vermieter hat: Früher sind Mieter umgezogen, wenn sich ihre Lebens situation und ihr Platzbedarf ver- ändert haben, jetzt modeln sie ihre Wohnung einfach selbst um und bleiben. Und das kommt auch der Genossenschaft zugute: Sie muss sich weniger um Nachmieter kümmern. Eine echte Win-win-Situation. ABWECHSLUNG GARANTIERT Bei den beiden Holzgebäuden handelt es sich um Ersatzneubauten, die auf eine Bebauung aus den Jahren 1949 und 1950 folgten. Mit den Neubauten sollte nicht nur zeitgemäs- ser(er) Wohnraum entstehen, sondern das Grundstück auch besser ausgenutzt werden. Statt 15 Wohnungen stehen nun 32 Wohnun- gen zur Verfügung (2,5-Zimmer-Wohnungen à 65 m2 und 3,5-Zimmer-Wohnungen à 82 m2). Gefordert waren bei dem einstufigen, anony- men Wettbewerb zudem folgende Kriterien: Die Gebäude sollten sich gut in die Quar- tiersbebauung einfügen, nachhaltig gebaut sowie im Unterhalt günstig sein. Ausserdem wünschte sich die Bauherrschaft eine hohe Aussenraumqualität. Im Rahmen dieses Anforderungskatalogs entwickelte das Zürcher Architekturbüro zwei fünfgeschossige Punktbauten aus Holz, die sich in ihrer Gestalt zwar sehr ähneln, bei genauerer Betrachtung aber nicht identisch sind. Zueinander etwas verdreht, bilden sie einen spannungsreichen Aussenbereich, der für die gewünschte Durchgrünung des insge- samt 2310 Quadratmeter grossen Grund- stücks sorgt. Das Projekt – die Fakten Projekt: Zwei Mehrfamilienhäuser (Ersatzneubauten) mit 32 Wohnungen, Altstetten (ZH) Bauherrschaft: Baugenossenschaft Halde Zürich, Zürich Auftragsart: Städtischer Wettbewerb (einstufig, anonym, auf Einladung), 1. Rang 2019 Fertigstellung: Juni 2024 Architektur: Mathis + Kamplade Architekten, Zürich Baumanagement / Bauleitung: Ghisleni Partner, Zürich Holzbauingenieur / Bauphysik / Brandschutz: Pirmin Jung Schweiz, Sursee (LU) Holzbau: Implenia, Rümlang (ZH) Konstruktion / Tragwerk: Holzskelettbau mit sichtbaren Stützen, Brettstapel-Beton- Verbunddecken, hinterlüftete Holzfassade Holz: Brettschichtholz, Brettstapelplatten, Dreischichtplatten, Rahmenbaukanteln Geschossfläche (SIA 416): 4750 m2 Gebäudevolumen (SIA 416): 14 260 m3 Kosten (Montagebau in Holz): CHF 3,10 Mio. (inkl. MwSt.) Besonderheiten: ausgezeichnet mit dem Gold Award «best architects 26» 2 Grundrisse Erdgeschoss. In jedem Geschoss befinden sich vier Wohnungen, die über Eck angeordnet sind. 2 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 15

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BAU.WERK VARIABLER GRUNDRISS Die Wohnungen – vier pro Geschoss – sind alle samt als Eckwohnungen definiert und in ihrer Grundstruktur gleich aufgebaut. Über ein zentrales Treppenhaus erschlossen, durch- läuft man darin jeweils vier Zonen: Zunächst gelangt man in den Eingangsbereich mit Gar- derobe und Nasszellen. Von dort aus geht es zu den Wohn- und Schlafbereichen, die sich durch flexible Wände (mit Drehscharnieren) unterschiedlich zusammenschalten lassen. Erst danach gelangt man in die Küche, die im- mer im Raum über Eck verortet ist. Ein Balkon bildet schliesslich die vierte Zone, den Aussen- bereich. Und dieser ist nicht nur als Frisch luft-, sondern auch als wichtige Kommunikations- zone kon zi piert, von der aus sich Kontakte zu den anderen Mieterinnen und Mietern – ob 3 4 3 Die Küche ist in allen Wohnungen im Eckzimmer verortet. 4 Vom Kommunikationsort Küche aus gelangt man jeweils auf einen Balkon oder eine Terrasse. 5 Bei den Wohnungen gibt es zwei Grössen (65 m2 oder 82 m2). Die Grundrisse können jeweils durch drehbare Wände unterschiedlich aufgeteilt werden. Grundrissvarianten der 82 m2 grossen Wohnung. Grundrissvarianten der 65 m2 grossen Wohnung. 16 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 5

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6 Durch die drehbaren Wände lässt sich der Wohnungsgrundriss innert weniger Minuten verändern. So könnte beispielsweise dieser Raum problemlos in der Mitte unterteilt werden, sodass daraus zwei Zimmer entstehen. Das Holztragwerk ist in allen Wohnungen sichtbar. 7 Die Wände, ob tragend oder drehbar, sind mit robuster Glasfasertapete belegt. Links ist eine der Eckküchen zu sehen. 6 7 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 17

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darüber, darunter oder im Haus gegenüber – knüpfen lässt. So zumindest die Idee der Ar- chitekten. Konstruktiv bestehen beide Ersatzneubau- ten aus einem Holzskelett mit sichtbaren Stützen, Holz-Beton-Verbunddecken und ei- ner hinterlüfteten Fichtenfassade. Für die Holzbauarbeiten zeichnet hierbei das Rüm- langer Unternehmen Implenia verantwort- lich. Das Untergeschoss sowie der Er- schliessungskern sind in Massivbauweise erstellt und tragen der Erdbebensicherheit und dem Brandschutz für die Fluchtwege Rechnung. Dass es sich bei den Gebäuden jedoch in erster Linie um Holzbauten handelt, wird nicht nur an der Fassade – ihre feingliedrige Gestaltung und das kontrastreiche Zwei- Farben-Spiel brechen das Gebäudevolumen optisch raffiniert auf – ersichtlich. Auch im Inneren ist deutlich erkennbar, dass Holz beim Tragwerk eine entscheidende Rolle spielt. In den Wohnungen wurden die Holz- flächen allerdings nicht farbig, sondern le- diglich transparent gestrichen, um sie vor Verfärbungen durch UV-Strahlung zu schüt- zen – was auch in dieser Hinsicht den Bau hoffentlich langfristig zu einem attraktiven Wohnort macht. Vorablorbeeren gab es je- denfalls schon in diesem Jahr: Für das un- konventionelle Holzbauprojekt erhielt das Architekturbüro Mathis+Kamplade die Aus- zeichnung «best architects 26» in Gold. implenia.com/holzbau bg-halde.ch 8 Gebäudeschnitt der beiden Häuser, die unter- irdisch miteinander verbunden sind, oberirdisch spannt sich zwischen diesen ein Grünbereich auf. 9 Fassadenschnitt durch alle fünf Geschosse. BAU.WERK 1 Dach Extensive Begrünung (100–120 mm) Drainagematte (20 mm) Bitumenbahn (2-lagig) Gefällsdämmung (Ø 180 mm) Dampfsperre OSB-Platte (15 mm) Brettstapeldecke (180 mm) 2 Aussenwand Vertikale Schalung: Nut und Kamm, sägeraue Fichte (21 mm) Lattung (30/60 mm) Konterlattung (30/60 mm) Windpapier Gipsfaserplatte (15 mm) Mineralwolle (240 mm) OSB-Platte (15 mm) Dampfsperre Installationsrost mit Mineralwolle (50 mm) Gipsfaserplatte (18 mm) 3 Boden Anhydrit, geschliffen (70mm) PE-Folie Trittschalldämmung (20 mm) Wärmedämmung (40 mm) Überbeton (140 mm) Brettstapel (120mm) 4 Balkon Holzrost, heimische Douglasie (25 mm) Lattenrost im Gefälle (35–68 mm) Trittschalldämmung, Gummischrotmatte Bitumenbahn (1-lagig) Dreischichtplatte (27 mm) Balkenlage (120/200–253 mm) Primärträger (160/280 mm) 5 Terrasse Sichtbeton Tafelschalung, fein taloschiert 1 2 3 4 5 18 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 8 0 2 5 10 9

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«ERSTLINGSWERK» IN HOLZ Mit den zwei Mehrfamilienhäusern in Altstetten (ab S. 14) hat das Zürcher Architekturbüro Mathis + Kamplade nicht nur ein spannendes Raumkonzept entwickelt, sondern gewisser- massen auch Neuland betreten: Es handelte sich nämlich um die ersten Holzbauten der Architekten. Worin bei diesem Vorhaben die besondere Herausforderung lag, inwiefern es sich von bisherigen Projekten unterscheidet und ob nun weitere Entwürfe für Holzbauten folgen, verriet uns Büromitgründer Gregor Kamplade in einem Interview. Interview Susanne Lieber | Foto Seraina Wirz Herr Kamplade, die beiden Mehrfamilien- häuser in Altstetten waren die ersten Ge- bäude aus Holz, die Ihr Architekturbüro ge- baut hat. Hatten Sie in entwurfstechnischer oder in konstruktiver Hinsicht Bedenken, mit Holz zu planen? Nein, schliesslich haben wir ja für den Wettbe- werb explizit Holzbauten vorgeschlagen. Aber es war nicht ganz klar, ob es auch wirklich bei einer Holzkonstruktion bleiben würde. Im Ver- gleich zu einer konventionellen Bauweise wird das Bauen mit Holz ja häufig noch als etwas teurer angesehen. Wir sind sehr froh, dass es nun wirklich bei einem Holzbau geblieben ist. Was hat Sie überhaupt dazu bewogen, für den Wettbewerb einen Holzbau vorzuschlagen? Hauptgrund war der Aspekt Nachhaltigkeit – und das begrüsste die Bauherrschaft sehr. Aber Sie haben sich nicht für einen reinen Holzbau entschieden. Warum nicht? In erster Linie hat das mit dem Brandschutz zu tun. Wir sind bei diesem Projekt bei Gebäuden von mittlerer Höhe. Da muss der Fluchtweg einfach brandgeschützt sein. Hätten wir alles aus Holz machen wollen, hätten wir den ge- samten Erschliessungskern zum Beispiel mit Gipsfaserplatten verkleiden beziehungsweise kapseln müssen. Zudem leistet der Beton des Treppenhauses bei diesem Projekt die Erdbe- bensteifigkeit. Diese hätte ohne Beton anders gelöst werden müssen. Das war aber weder aus unserer Sicht, noch aus Sicht des Inge- nieurbüros Pirmin Jung Schweiz sinnvoll. Wie hat sich die Entwurfs- und Bauphase im Vergleich zu Ihren bisherigen Projekten unter- schieden? Bislang hatten wir bei unseren Projekten im- mer sämtliche Leistungsphasen inklusive Bauleitung abgedeckt. Hier hatten wir aber das Gefühl, dass wir für die Bauleitung Ver- stärkung bräuchten, da die Abläufe bei ei- nem Holzbau einfach ganz anders sind – der hohe Vorfertigungsgrad, die Baustellenin- stallation, das Fügen der Holzbauelemente innerhalb kurzer Zeit … Wir haben deshalb Ghisleni Partner für das Baumanagement angefragt. Im Zuge dessen wurden wir von der Bauherrschaft mit der Generalplanung beauftragt, für die wir eine Arge gründeten. So konnte sich unser Büro auf den Entwurf, die Konstruktion und die Koordination der Fachplaner konzentrieren und musste sich Mathis + Kamplade Architekten Gegründet wurde das Züricher Architekturbüro 2012 von Sascha Mathis und Gregor Kamplade. Sascha Mathis hat Architektur an der ETH Zürich sowie an der Strathclyde University in Glasgow (GB) studiert und zudem am University College in Dublin ein Filmstudium absolviert. Gregor Kamplade hat ebenfalls an der ETH Zürich Architektur studiert und darüber hinaus auch an der EPFL und an der TU München. Das Büro beschäftigt insgesamt neun Mitarbeitende. mathiskamplade.com 1 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 19

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BAU.WERK ANZEIGE nicht um Ausschreibungen, Kosten und Ter- mine kümmern. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den Bauingenieuren? Im Vergleich zu unseren vorherigen Projekten war die Zusammenarbeit mit den Holzbauinge- nieuren, die auch die Bereiche Bauphysik und Brandschutz abgedeckt hatten, sehr intensiv – was damit zu tun hat, dass wir in Sachen Holzbau ja noch keine Erfahrung hatten. Können Sie diese intensive Zusammenarbeit näher erläutern? Bei den Gebäuden handelt es sich um Skelett- bauten mit hohem Vorfertigungsgrad. Alle Stützen und Träger mussten entsprechend frühzeitig berechnet und statisch exakt dimen- sioniert werden. Als Architekten können wir das nicht leisten. Normalerweise war es bei uns bislang so, dass wir – basierend auf unse- ren Erfahrungswerten – die Bauteile vordi- mensioniert haben und diese dann in der Regel auch so blieben. Bei diesen zwei Gebäuden ging das mit den Holzbauingenieuren mehr Hand in Hand, da wir zwischendurch auch mal nachbessern mussten – die Dimensionierung der Holzelemente hat schliesslich eine grosse Auswirkung auf das Raumgefühl. Woher stammt denn das Holz für die beiden Mehrfamilienhäuser? Es handelt sich um Holz aus Europa, haupt- sächlich aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz. Mit der Ausschreibung für das Holz sind wir leider genau in die Zeit der Corona pandemie und des Ukrainekriegs gera- ten. In allen Branchen gab es Lieferengpässe und es war nie klar, ob man Baumaterial bekommt oder nicht. Der Baukostenindex ist damals sprunghaft angestiegen. In dieser Situa tion hatte die Bauherrschaft, also die Baugenossenschaft Halde Zürich (BHZ), ent- schieden, den Unternehmen nicht noch engere Vorgaben zu machen, woher sie ihr Material beziehen. Was war für Sie der grösste «Lerneffekt» bei der Planung und der Realisierung der beiden Holzbauten? Es war eindrucksvoll, zu sehen, wie schnell al- les auf der Baustelle voranging – im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude. Entspre- chend muss man mit der Planung immer ein 20 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 ganzes Stück voraus sein und darf nicht in eine rollende Planung verfallen. Und: Alles muss bis auf den Millimeter genau stimmen, wenn die Holzelemente in die Fertigung gehen. Was ich übrigens sehr interessant fand, war die Tatsa- che, dass es sich bei dem Projekt um Holzbau- ten im städtischen Kontext handelt. Davon gibt es zwar immer mehr, aber immer noch nicht allzu viele. War das Projekt in Altstetten für Sie der Auf- takt zu weiteren Holzbauten? Aktuell planen wir tatsächlich wieder einen Holzbau – ein noch grösseres und höheres Ge- bäude als das in Altstetten. Gebäude in Holz zu planen, ist spannend – und etwas, das wir auf jeden Fall weiterverfolgen werden. 1 Wichtig für den Entwurf war den Architekten nicht zuletzt eine gute Einbindung ins Quartier. 2 An der Fassadenansicht wird deutlich: Der Baukörper wurde differenziert ausgestaltet, was ihn abwechslungsreich erscheinen lässt. 2 0 1 2 3 5 Gemeinsam für nachhaltige Baukultur Holen Sie uns an Ihre Seite! Mit Ihrer Expertise und unserer umfassenden Holzbaukompetenz bilden wir eine konstruktive Einheit. Das Ergebnis ist beein- druckende Architektur, realisiert in hoher Qualität und mit ein- zigartiger Kosten- und Termin- sicherheit. www.renggli.swiss

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STAND.PUNKT «MIT DEN MINERGIE-STANDARDS WURDE LUFTDICHTHEIT ZUM FESTEN BESTANDTEIL NACHHALTIGEN BAUENS» Warum ist es wichtig, Gebäude luft- und winddicht zu bauen? An welchen Gebäudeteilen stellt sich das Abdichten am herausforderndsten dar? Und wie genau funktioniert der Blower-Door-Test? Darüber sprachen wir mit Michel Sieber, dem Verwaltungsratsvorsitzenden des Unternehmens SIGA, das seit 2025 zu den fünf Verbandspartnern von Holzbau Schweiz zählt. Interview Susanne Lieber | Foto zVg Herr Sieber, das Unternehmen SIGA ist seit 2025 Verbandspartner von Holzbau Schweiz. Was hat Sie dazu bewogen, diese enge Part- nerschaft einzugehen? Bauen mit Holz ist für uns eine Herzensange- legenheit. Deshalb haben wir den wichtigen Beitrag von Holzbau Schweiz immer eng verfolgt. 2023 haben wir dann mit Hansjörg Steiner und Gabriela Schlumpf den Aus- tausch gesucht, um aufzuzeigen, was wir in dem Bereich tun – hinsichtlich Workshops, Materialsponsoring und Holzbau-LAB – und welches Potenzial noch besteht. Daraus ent- stand die Idee einer gezielten Partnerschaft und damit die Chance, gemeinsam mit dem wichtigsten Holzbauverband die Branche weiterzuentwickeln. Besonders wichtig ist uns, die Bedeutung der luft- und winddichten Gebäudehülle stärker zu verankern und den nachwachsenden Werkstoff Holz zu fördern. Über die engen Kontakte zum Verband kön- nen wir zudem die Ausbildung von Lernenden und Führungskräften aktiv mitgestalten – etwa durch unsere 70 bis 100 Workshops, die wir pro Jahr veranstalten. Ihr Unternehmen produziert diverse Pro- dukte, um Gebäude luft- und winddicht zu machen. Warum ist das überhaupt wichtig? Eine luft- und winddichte Gebäudehülle schützt die Bausubstanz, verbessert das Raumklima, spart Energie und ist gesetzlich vorgeschrieben. Sie reduziert Heizkosten deutlich und sorgt für gleichmässige Tempe- raturen, verhindert Feuchtigkeit und Schim- mel, unterstützt Lüftungsanlagen, dämmt Lärm, hält Schadstoffe draussen und ist ein zentrales Qualitätsmerkmal moderner Bauweise. Die Entwicklung hin zu luftdichten Gebäuden ist vergleichsweise jung. Wann wurden denn die ersten Gebäude luftdicht gebaut? Bereits in den 1960er Jahren wiesen Bau- physiker nach, dass Luftströmungen durch Fugen zu mehr Energieverlust führen als der reine Wärmedurchgang. Seither gilt: Wer Energie sparen will, muss unkontrollierte Konvektion verhindern. Mit den Schweizer Minergie-Standards der 1990er Jahre wurde Luftdichtheit zum festen Bestandteil nach- haltigen Bauens – eine Entwicklung, die SIGA entscheidend mitgeprägt hat. Welche Stellen des Gebäudes sind am an- spruchsvollsten beim Abdichten? Herausfordernd sind meist nicht die Flächen, sondern Anschlüsse und Durchdringungen. Entscheidend sind eine sorgfältige Planung, abgestimmte Materialien und eine präzise Ausführung – besonders im Holzbau, wo Leckagen das Tragwerk gefährden und Schimmel verursachen können. Typische Schwachstellen sind Anschlussfugen bei Fenstern und Türen, undichte Installations- öffnungen, unzureichend verklebte Luft- dichtheitsbahnen oder problematische Über- gänge zu Beton oder Mauerwerk. Ob ein Gebäude luftdicht ist, wird in der Regel mit dem Blower-Door-Test überprüft. Können Sie kurz erläutern, wie dieser funktioniert? Beim Blower-Door-Test wird ein Ventilator in eine Türöffnung eingesetzt. Durch Unter- und Überdruck misst man, wie viel Luft durch Fu- gen entweicht. Der sogenannte n50-Wert zeigt, wie oft sich die Luft pro Stunde aus- tauscht – je kleiner der Wert, desto dichter das Gebäude. Ergänzend können Rauch, Ver- nebelung oder Thermografie helfen, Leckagen sichtbar zu machen und gezielt zu beheben. Wo sehen Sie das grösste Potenzial für wei- tere Produktentwicklungen im Bereich der Gebäudeabdichtung? Der Holzbau gewinnt im mehrgeschossigen Bau zunehmend an Marktanteil. In den USA sind Holzmassivbauten mit bis zu 18 Stock- werken zugelassen, in Norwegen steht be- reits ein solcher Bau. Mit dieser Entwicklung steigen auch die Anforderungen an Luft- und Winddichtheit, Brandschutz, Feuchteschutz und Statik. Darin sehen wir grosses Potenzial für zukünftige Produktentwicklungen. Michel Sieber Michel Sieber gehört – neben John Sieber und Lisa Sieber – zur dritten Generation des Luzerner Familienunternehmens SIGA , das Produkte für die luft- und winddichte Gebäude- hülle entwickelt. Seit Januar 2024 ist Michel Sieber Ver waltungsratsvorsitzender. Gegrün- det wurde SIGA im Jahr 1966 von Paul und Trudy Sieber-Gadient, deren Söhne Marco und Reto Sieber das Unternehmen dann in zweiter Generation übernommen hatten. Heute be- schäftigt das international agierende KMU weltweit über 650 Mitarbeitende. siga.swiss HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 21

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BAU.WERK GLANZVOLLE WIEDERGEBURT Seit letztem Jahr präsentiert sich das einstige «Grand Hôtel des Alpes» im idyllischen Bergdorf Mürren (BE) in neuem Glanz. Zeitgleich zur Sanierung dieses heutigen Hotel Mürren Palace entstand direkt daneben eine Dependance – ein ellipsenförmiger Holzbau mit 14 Apartments zum Mieten. Text Susanne Lieber | Fotos Stettler Photography | Pläne Ducksch Anliker AG 22 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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«Beim Aushub haben wir ein Stück Hotelge- schichte ausgegraben» Melanie Kunz, Ducksch Anliker AG A ls 1874 in Mürren (1650 m ü. M.) das «Grand Hôtel des Alpes» eröffnete, avancierte das kleine Bergdorf im Berner Oberland schnell zum Hotspot der High Society. Vornehmlich Briten, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Wintertouris- mus in die Schweizer Alpen brachten, residier- ten dort im prunkvollen Bau mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Fünf Jahre lang hatte es damals gedauert, bis das Hotel fertiggestellt war. Der Aufwand, in solch einer Höhenlage zu bauen, war zu jener Zeit beträchtlich – eine Eisenbahnverbindung gab es noch nicht, von einer Gondelbahn ganz zu schweigen. HISTORISCHER RÜCKBLICK Im Jahr 1891 ging die erste Bergbahn von Lau- terbrunnen nach Mürren in Betrieb, was die Anreise für die Gäste daraufhin bedeutend komfortabler machte. Ab 1910 gelangte man mit der Bahn dann nicht nur in der Sommer-, sondern auch in der Wintersaison hinauf zum Bergplateau, vor dem sich das gegenüberlie- gende Felsmassiv in seiner ganzen Wuchtig- keit präsentiert. Bis in die 1930er Jahre traf sich in Mürren eine illustre Gesellschaft, doch nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Ort an Anziehungskraft. Zum «Place to be» der Schönen und Reichen wurden stattdessen St. Moritz und Gstaad. Nach einer wechselvollen Geschichte und ver- schiedenen Erweiterungs- und Umbauten büsste das einstige Luxushotel an Glanz ein. Und mit dem Bau des Alpinen Sportzentrums Mürren Anfang der 1980er Jahre, für den ein beträchtlicher Teil des historischen Gebäudes weichen musste, schien die glorreiche Zeit des Hotels endgültig besiegelt – mit gerade mal 90 Betten konnte die aufwendige Infrastruktur mit Restaurant, mehreren Sälen und Bar wirt- schaftlich nicht mehr aufrechterhalten wer- den. Es folgten mehrere Besitzerwechsel, 2009 dann die Schliessung des Hotels – und 2013 der Konkurs. DER NEUANFANG Drei Jahre später dann der Lichtblick: Das denkmalgeschützte Gebäude soll aus sei- nem Dornröschenschlaf geweckt werden! 1 Der Holzbau mit ellipsenförmigem Grundriss ist als Dependance zum historischen Hotelgebäude konzipiert – mit architektonisch eigenständigem Ausdruck. Die runde Aussichtsplattform von einst blieb erhalten. 2 Blick in den prunkvollen Saal, mit dem das Hotel im Jahr 1911 erweitert wurde. Bei der konstruktiven Ertüchtigung des denkmalgeschützten Gebäudes war ebenfalls die Wenger Holzbau AG involviert. «So aufwendig wie dieses war noch kein Bauprojekt von uns in Mürren» Michael Schild, Projektleiter Wenger Holzbau AG 1 2 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 23

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BAU.WERK Um zu eruieren, wie das Hotel wieder renta- bel gemacht werden könnte, wurden Work- shops mit Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen – Architektur, Denkmalpflege, Ho- tellerie, Landschaftsarchitektur und Städte- bau – veranstaltet. Gemeinsam wurde eine Strategie entwickelt, die die Zukunftsfähigkeit des Hotels sichern sollte. 2016 taten sich dann einige beherzte Einheimische, Stammgäste und Zweitwohnungsbesitzer zusammen, kauf- ten das leer stehende Gebäude als investo- rengetragene Entwicklungsgesellschaft und begannen, das geschichtsträchtige Hotel zu sanieren. Ergänzt wurde dieses mit einem ellipsenförmigen Holzbau, der massgeblich zur Wirtschaftlichkeit des Bauprojekts beiträgt: Die Dependance besteht aus kleinen Apart- ments, die Investoren kaufen konnten und die nun – im Rahmen eines Pachtvertrags – dem Hotelbetrieb zur Verfügung stehen. Baulich unterstützt wurde das Sanierungs- beziehungsweise Neubauprojekt vom Archi- tekturbüro Ducksch Anliker (Generalplanung für alle Leistungsphasen), vom Ingenieurbüro Pirmin Jung Schweiz sowie von der Wenger Holzbau AG. Die Arbeiten konnten im Dezem- ber 2024 abgeschlossen werden. HOLZ AUF FÜNF GESCHOSSEN Die neue Dependance umfasst insgesamt 14 Apartments mit jeweils kleiner Küche und ist unter irdisch mit dem Hotel verbunden. Die elliptische Form des Holzbaus trägt hier dem Ducksch Anliker AG Seit 1971 plant und realisiert das Architektur- büro private und öffentliche Neubauten so- wie Sanierungen und Umbauten. Tätig ist das Unternehmen an drei Standorten: Langenthal, Zürich und Luzern. Ducksch Anliker agiert zudem als Gesamtleister im Bereich Immo- bilien, weshalb das Angebot von der Projekt- entwicklung bis hin zur Bewirtschaftung von Immobilien reicht. Zum Unternehmen gehören entsprechend auch die Ducksch Anliker Immo Management AG, die Ducksch Anliker Immobilien AG, die Ducksch Anliker TU Management AG sowie die Ducksch Anliker Entwicklungen AG. duckschanliker.ch 24 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 3 3 Im Hintergrund ist der sanierte Hotelbau von 1874 zu sehen, rechts der neue Holzbau mit 14 Ferien- apartments. Diese wurden an Investoren verkauft und können jetzt über das Hotel gebucht werden. 4 Der attraktive Wellnessbereich im Untergeschoss der Dependance ist auch vom Hotel her zugänglich. 5 Loggia mit Bergblick: Das weit auskragende Dach wird mit zangenförmigen Streben abgefangen. 6 Eines der Apartments mit kleiner Küche. Die sternförmig zulaufenden Holzbalken im Dachgeschoss bilden trapezförmige Deckensegmente. Sämtliche Holzoberflächen blieben naturbelassen. 4

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5 6 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 25

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BAU.WERK Entwurfsgedanken der Architekten Rechnung, dass der Neubau das Hotel Mürren Palace nicht konkurrenzieren und sich als eigenstän- diger Solitär behaupten soll. Die gerundete Form fügt sich nun gefällig in die Dorfstruktur ein – im wahrsten Sinne ohne Ecken und Kan- ten, was auch dem Ausblick auf das prächtige Bergpanorama zugutekommt. Das Untergeschoss der Dependance – hier be- findet sich ein Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Biosauna, Dampfbad, Massageraum, Tauchbecken und Ruheraum – ist von beiden Gebäuden gleichermassen zugänglich und wurde (wie auch der Erschliessungskern) in Massivbauweise erstellt. Ansonsten ist der fünfgeschossige Bau in Holz ausgeführt: Die aussteifenden Geschossdecken, die jeweils in trapezförmige Segmente unterteilt sind, be- Das Projekt – die Fakten Projekt: Dependance (für Hotel Mürren Palace) mit 14 Apartments, Mürren (BE) Bauherrschaft: Mürren Investment AG, Mürren Fertigstellung: 2024 Architektur (Generalplanung): Ducksch Anliker AG, Langenthal (BE); Projektleitung: Melanie Kunz Holzbauingenieur: Pirmin Jung Schweiz AG, Thun (BE); Projektleitung: Laurin Bachmann Holzbau: Wenger Holzbau AG, Unterseen (BE); Projektleitung: Michael Schild Deckenelemente (CLT) und Fassadenverkleidung: Balteschwiler AG, Laufenburg (AG) Konstruktion/Tragwerk: Holzrahmenbau, Elementbau, Aussteifung über die Geschossdecken (angedockt an Betonkern) Holzart und -menge: Konstruktionsholz aus Brettschichtholz und DUO (Fi/Ta, 120 m3), Fassadenverkleidung aus Schweizer Fichte Bruttogeschossfläche: 1496 m2 Gebäudevolumen: 5724 m3 Kosten (Holzbau): CHF 1,57 Mio. Besonderheiten: Ellipsenförmiges Satteldach; herausfordernde Logistik in einem autofreien Bergdorf (1650 m ü. M.) 26 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 7 8

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stehen aus grossformatigen Brettsperrholz- platten (CLT) mit Kalksplittschüttung; deren Spannweite beträgt bis zu fünf Metern. Die Querlage der trapezförmigen Segmente spannt sich in der Aussenwand jeweils von Stütze zu Stütze. Die tragenden Wände beste- hen aus massivem Konstruktionsholz (C24, Fi/Ta), die nichttragenden Wände sind in Leichtbauweise erstellt. ZWEI UNTERSCHIEDLICHE ELLIPSENFORMEN Der Entscheid, einen Holzbau mit elliptischer Grundform zu entwerfen, brachte konstruktiv gewisse Herausforderungen mit sich. Zumal der Gebäudegrundriss und das Dach unter- schiedliche Ellipsenformen aufweisen. Auf dem Grundriss des Dachgeschosses lässt sich bei genauem Hinsehen erkennen, dass der Dachvorsprung auf den gestauchten Gebäude- seiten kürzer ist (80 cm) als auf den anderen beiden Seiten (150 cm). Daraus hat sich eine komplexe Dachgeometrie ergeben, bei der je- der Gratsparren eine andere Neigung (zwi- schen 8 und 10 Grad) aufweist. Die Sparren verlaufen strahlenförmig vom betonierten Ge- bäudekern aus und bilden – analog zu den aus- steifenden Decken- beziehungsweise Boden- elementen – trapezförmige Dachsegmente. AUFWENDIGER MATERIALTRANSPORT Nicht minder herausfordernd war die Logistik auf der Baustelle: Während das ehrwürdige Hotelgebäude umfassend saniert werden musste (Neuorganisation der Grundrisse, sta- tische Ertüchtigung des primären Stahltrag- werks sowie des sekundären Holztragwerks bei den Geschossdecken, Verstärkung der Bal- kenlagen), entstand daneben zeitgleich die fünfgeschossige Dependance. Die Doppelbau- stelle sorgte dabei bisweilen für Überraschun- gen, wie Melanie Kunz vom Architekturbüro 7 Unbehandeltes Holz sorgt in allen Räumen für Wohlfühlambiente. 8 Blick in eines der Bäder im Dachgeschoss. Die Deckenbalken ma- chen sichtbar: Hier handelt es sich um einen konstruktiven Holzbau! 9 Grundriss Dachgeschoss mit sternförmig zulaufenden Gratsparren. BESTAND Hotel Palace 10 Grundriss Erdgeschoss mit Yogaraum und zwei Apartments. 11 Grundriss Untergeschoss mit Wellnessbereich für alle Hotel- und Apartmentgäste sowie Verbindungsgang zum historischen Bau. 12 Gebäudequerschnitt. Das Untergeschoss und der Erschliessungs- bereich sind betoniert, ansonsten besteht das Tragwerk aus Holz. 0 3 I E 0 3 I E 0 3 I E K S D A A B F G S M W P O O L W H R L - I T E C H N K I 0 3 I E S G F B A A D W M S K W M S K A D F B A S G A D W M W M S K A D CH-4900 Langenthal Bleienbachstrasse 22 T +41 62 511 58 01 CH-8048 Zürich Rautistrasse 55 T +41 44 537 85 01 CH-6005 Luzern Werftestrasse 3 T +41 41 362 17 17 9 N Mürren_Hotel Palace_Dependance Revision Dachgeschoss UH / A3 Mst.: 1:100 Plan Nr.: PP_GRU Datum: 07.10.2025 Kataster Nr.: 6551 6 0 3 I E 10 11 12 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 27 Mürren_Hotel Palace_Dependance Querschnitt 1 Revision Mst.: 1:100 Kataster Nr.: 6551 Revision UH / A3 Mst.: 1:100 Plan Nr.: PP_SCH_ Datum: 07.10.2025 Kataster Nr.: 6551 e z n e r G -2.93 CH-4900 Langenthal Bleienbachstrasse 22 T +41 62 511 58 01 CH-8048 Zürich Rautistrasse 55 T +41 44 537 85 01 CH-6005 Luzern Werftestrasse 3 T +41 41 362 17 17

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BAU.WERK Ducksch Anliker zu berichten weiss: «Beim Aushub stiessen wir zum einen auf Trümmer, die noch von einem früheren Brand im Hotel stammten. Zum anderen entdeckten wir an je- ner Stelle, wo sich ursprünglich der Weinkeller des Palace befand, alte Weinflaschen. Wir ha- ben gewissermassen ein Stück Hotelge- schichte ausgegraben.» Während die meisten Baubeteiligten nach Mürren pendelten, verbrachten einige – darun- ter auch Melanie Kunz (Leiterin Ausführung Wohnen und Gewerbe) samt Projekt- und Bau- leitungsteam – die vierzehnmonatige Bau- phase grösstenteils direkt vor Ort. Insgesamt tummelten sich auf den beiden Baustellen täg- lich bis zu hundert Leuten, was eine gute Koor- dination voraussetzte – in jeglicher Hinsicht. So zum Beispiel auch bei der Nutzung des Krans, der beide Baustellen parallel bedienen musste. Und auch die Materialanlieferung ins Bergdorf war nicht ganz einfach. «Wir haben von der Ge- meinde die Auflage bekommen, dass wir nur mit land- oder forstwirtschaftlichen Fahrzeu- gen nach Mürren fahren dürfen», erklärt Pro- jektleiter Michael Schild von der Wenger Holz- bau AG. Dazu muss man wissen: Die Gemeinde ist seit dem Bau der Schilthornbahn 1967 auto- frei. Um dem Anliegen der Gemeinde nachzu- kommen, mussten die Pritschen in Winteregg (ein Zwischenhalt auf der Bahnstrecke nach Mürren) auf den Anhänger eines Forsttraktors umgeladen werden. Allein für den Montagebau der Dependance wurden so insgesamt 24 An- hänger Material ins Dorf gebracht. Die Fassa- denelemente und die Dreischichtplatten für den Innenausbau wurden hingegen erst per Seilbahn auf die Grüpschalp und dann per Bahn nach Mürren transportiert, wo die Teile auf der Baustelle mit dem Baukran versetzt worden sind. Der Kran konnte allerdings nicht bis zur Fertigstellung der Dependance auf der Bau- stelle stehenbleiben, was zur Folge hatte, dass die letzten Fassadenelemente ab Lauterbrun- nen mit dem Helikopter zur Baustelle transpor- tiert und versetzt werden mussten. «Wir haben in Mürren schon einige Bauprojekte realisiert», so der Holzbaupolier Michael Schild, «aber so aufwendig und umfangreich wie dieses war bislang noch keines.» im Einsatz gewesen und Die Bahn und Seilbahn sei häufig für das Bau- team lieferte Materialnachschub zum Teil im 15-Minuten- Takt, resümiert Melanie Kunz. Für ein Bergdorf wie Mürren, das neben Lebensmitteln und All- tagsprodukten auch Horden von Touristen in die Höhe transportieren muss, war das keine leichte Sache. Aber es hat sich gelohnt: Seit einem Jahr ist der geschichtsträchtige Bau nun restauriert und versprüht mit seinem prunkvollen Saal wieder Grand-Hotel-Charme wie in alten Zeiten. Und mit der Dependance bietet das Hotel Mürren Palace, ergänzend zu seinen Suiten, neu auch stilvolle Apartments, in denen sich Gäste selbst versorgen können – Ausblick auf Eiger, Mönch und Jungfrau in- klusive. wengerholzbauag.ch hotel-muerren-palace.ch 1:10 ANZEIGE Foto: Hotel Mürren Palace 28 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 Abbundcenter – vom CNC-Abbund bis zur Elementfertigung Die Balteschwiler AG ist Ihre verlängerte Werkbank für Projekte mit Massivholzplatten. Unsere Dienstleistungen: • CNC-Bearbeitung (5-achsig), Plattenformate bis 72 × 4.3 × 1.2 m • Planung, Beplankung & Oberflächenbehandlung • Herstellung von Halb- und Mehrschichtaufbauten (z. B. Lift- schächte, Rippenplatten) • Sonderplatten, L-Träger etc. mit Vakuumpresse • Blockverklebung, Vormontage & Logistik Nehmen Sie mit uns Kontakt auf! balteschwiler.ch

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WELT.WEIT ÜBER SALZWIESEN UND WATT An der Flussmündung des Tajo bei Lissabon ist ein 6,2 Kilometer langer Holzsteg für Fussgänger und Velofahrer entstanden, der durch Marschgebiet führt. Text Susanne Lieber | Fotos João Guimarães, Artur Carcalho | Pläne Topiaris 1 Von der Holzpromenade aus blickt man auf eine ganz besondere Landschaft zwischen Fluss und Meer. 1 M it über 1000 Kilometern Länge ist der Tajo der längste Fluss auf der Iberi- schen Halbinsel. Seine Quelle liegt im Iberischen Gebirge im Nordosten Spaniens, von wo er sich seinen Weg nach Südwesten bahnt und schliesslich bei Lissabon in den At- lantik mündet. Und genau dort, in seinem Mün- dungsgebiet, entstand ein besonderes Bau- werk aus Holz: eine 6200 Meter lange Prome- nade, die entlang des Flussufers eine Verbindung zwischen Lissabon und der Agglo- meration schafft – unweit von der urbanen Be- bauung entfernt und dennoch jenseits dichten Strassenverkehrs. Der Holzsteg bildet dabei aber nicht nur eine wichtige und sichere Infra- struktur für Fussgänger und Velofahrer, son- dern bietet vor allem auch die Möglichkeit, diesen ökologisch kostbaren Uferstreifen genauer zu erkunden. Denn das Gebiet über- rascht mit einer vielfältigen Flora und Fauna: Salzwiesen, Schilf- und Wattlandschaft, die regelmässig überflutet werden, sind das Habi- tat vieler Vögel und Insekten. Um diesen Ufer- bereich auch bei Überschwemmungen trocke- HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 29

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WELT.WEIT WELT.WEIT nen Fusses passieren zu können, wurde die Promenade als aufgeständerte Holzkonstruk- tion konzipiert, die sich in sanften Auf- und Ab- bewegungen durch die Landschaft mäandert. Entworfen wurde der Bau – gefertigt aus Waldkiefer – vom Landschaftsarchitekturbüro Topiaris aus Lissabon. Das Konzept basiert auf der Idee, das Flussmarschgebiet – es erstreckt sich über rund 85 Hektaren – erlebbar zu ma- chen und immer wieder neue Perspektiven darauf zu schaffen. So entstanden auf dem Weg unter anderem Bereiche, die dazu ein- laden, zwischendurch innezuhalten, sich auf einer Bank niederzulassen, Vögel zu beobach- ten und diese in Ruhe zu erkunden. Entspre- chende Hintergrundinformationen dazu liefern Tafeln und Infotische. Ein Bereich des Holz- stegs fällt durch seine Gestaltung besonders ins Auge – vor allem aus der Vogelperspektive: nämlich jener Teil, der eine grosse Kreisform in die Natur zeichnet und den Blick auf die darun- terliegende Salzwiese lenkt. Zugleich ragt am Horizont die dichte städtische Bebauung in den Himmel und bildet zur Naturlandschaft ein überaus starkes Kontrastprogramm. topiaris.com 2 Schnitt der aufgeständerten Holzkonstruktion. 3 Schattenspendender Bereich zum Ausruhen und Erkunden der Landschaft. Im Hintergrund ist die Vasco-da-Gama-Brücke zu sehen, die in Lissabon über die Tajo-Mündung führt. Mit 17,2 Kilometer ist sie die zweitlängste Brücke Europas. 4 Der hölzerne Promenadenbau variiert in der Höhe. Dank der Stelzen ist der Fussgänger- und Veloweg auch bei Überschwemmungen passierbar. Das Projekt – die Fakten Projekt: Loures Riverfront, Holzpromenade für Fussgänger und Velofahrer in Loures, Portugal Bauzeit: laufender Prozess, wird noch weiter ausgebaut Bauherrschaft: Gemeinde Loures, Portugal (Landschafts-)Architektur: Topiaris, Lissabon Ingenieurbüro: FTD/JETSJ, Lissabon Konstruktion: aufgeständerte Holzkonstruk- tion mit unterschiedlichen Höhenniveaus Holz: Waldkiefer Länge der Holzpromenade: 6,2 km Besonderheiten: Bau einer Verkehrs- infrastruktur in Flussmarschgebiet 2 3 4 30 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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5 Einen besonderen Abschnitt auf der Promenade bildet ein kreisförmiger Bereich, der über eine Salzwiese führt. 6 Hier lässt sich deutlich erkennen, wie schmal dieser Landschaftsstreifen mit Flussmarschvegetation ist und wie dicht Urbanität und Natur beieinanderliegen. 5 6 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 31

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BAU.WERK leitet die Tiere auf die Brücke und schützt den Korridor vor dem Licht der Autoscheinwerfer. HOLZ STATT BETON In einem Variantenvergleich zwischen Holz- tragwerk und Betontragwerk wurde hier die Ausführung eines Holzbaus als in der Gesamt- wertung bessere Lösung beurteilt. Im Rahmen der möglichen Holztragwerke ist in der vorlie- genden Situation ein Bogentragwerk wirt- schaftlicher als ein Balkentragwerk. Günstig für das Bogentragwerk ist auch, dass der Stras seneinschnitt im Molassefels liegt. Die Gründungen im Fels können den Horizontal- schub der Bogen entsprechend gut aufneh- men. Aufgrund eines Variantenvergleichs ver- schiedener Bogenlösungen in Holz hat man sich für einen einzigen Bogen über beide Auto- bahnspuren entschieden. Die Vorteile gegen- über einem Doppelbogen liegen in der einfa- cheren Ausführung ohne Beanspruchung des Mittelstreifens der Autobahn, der einfacheren Entwässerung und der grösseren Übersicht- lichkeit der Anlage aus der Sicht der Auto- bahnbenutzer. Zudem lässt diese Konstruktion einen Sechsspurausbau zu. Die Überquerung ist als breite Bogenbrücke konzipiert. Sie besteht aus parallelen Holz- Zweigelenkbogen, die mit einem Überbeton versehen und dachförmig mit Erde überschüt- tet sind. Die Portalbereiche wurden mit Stirn- mauern (Trockensteinmauerwerk) versehen. Dadurch entfallen konstruktiv komplizierte geneigt-gebogene Randträger und unterhalts- intensive Böschungsflächen. Die Trocken- Beer Holzbau AG Das inzwischen 90-köpfige Unternehmen wurde bereits 1999 von Heinz Beer (Zimmer- meister), Otto Beer (Vater von Heinz Beer) und Andreas Gut (Holzbautechniker) gegrün- det. Spezialisiert ist der Betrieb aus Oster- mundingen (BE) auf den Holz- sowie auf den Holzsystembau, wobei das Portfolio von Ein- und Mehrfamilienhäusern bis hin zu gewerb- lichen und öffentlichen Bauten reicht. Darü- ber hinaus agiert die Beer Holzbau AG als Generalunternehmung und betreibt auch ein Zuschnittwerk in der Werkhalle der Zimmerei Held. beer-holzbau.ch 1 TIERISCH SICHER Um Wildtieren einen sicheren Übergang über die Autobahn A1 zu ermöglichen, entstand bei Mühleberg (BE) ein Wildkorridor in Form einer begrünten Brücke. Text CBP, SLi | Fotos Marti AG, Lignum Holzwirtschaft Bern | Pläne Conzett Bronzini Partner AG R ehe, Hirsche und Füchse, aber auch kleinere Tiere wie Hasen und Amphi- bien legen bei ihrer Nahrungssuche oftmals weite Strecken zurück. Nationalstras- sen stellen dabei allerdings unüberwindbare Hindernisse dar. Die Wildtierquerung bei Müh- leberg ist Teil eines Programms des Bundes- 32 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 amts für Strassen (ASTRA) zur Verbesserung der Tierbewegungen durch brückenartige Bauwerke über diese Autobahnen. Damit die Stras senüberquerung nicht zur Falle für die Tiere wird, muss eine solche Brücke ausrei- chend breit sein. Ihre Oberfläche besteht hier- bei aus natürlicher Erde mit Büschen. Ein Zaun

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Süd Bern Lausanne Nord 2 1 Das 40 Meter überspannende Bogentragwerk ist aus 1054 Kubikmeter Schweizer Holz konstruiert. Darin sind 774 Tonnen CO2 gebunden. 2 Ostansicht. Die Brücke besteht nur aus einem Bogen, sodass der Mittelstreifen frei bleibt. Das Portal ist mit Trockensteinmauerwerk ausgeführt. 3 Die Brücke verbindet die Lebensräume Jura und Voralpen und bildet für Wildtiere einen wichtigen und sicheren Korridor bei ihren Streifzügen. 3 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 33

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BAU.WERK steinmauer kann auf die geringen Bewegun- gen der Holzträger ohne Schäden reagieren. Das Holztragwerk besteht aus elliptisch ge- krümmten Brettschichtholzbindern in Fichte/ Tanne, wobei die stärker bewitterten und dem Sonnenlicht ausgesetzten Randträger aus splintfreier Lärche bestehen. Zudem trägt ein konstruktiver Holzschutz zur Dauerhaftigkeit des Tragwerks bei, was zusätzliche Imprägnie- rungen überflüssig macht. Die Holzbogen sind mit einer zwölf Zentimeter starken Beton- schale übergossen, die mit den Holzbogen in einem «gleitenden Verbund» steht. Somit gibt es keine direkte mechanische Verbindung zwi- schen Holzbogen und Betonschale. Einzig die Querschotten sind mit dem Beton verbunden; diese Verbindung ist in der Bogenebene je- doch nachgiebig. Die Betonschale stützt sich auf die Auflagerschuhe an den Kämpfergelen- ken ab. Im Übrigen erfolgt die Verbundwirkung nur über den aufliegenden Kontakt zwischen Beton und Holz. UMSETZUNG Grundmodul des Holztragwerks ist ein Ele- ment mit zwei Bogen aus Brettschichtholz, die durch eine Beplankung und Querschotten mit- einander verbunden sind. In Analogie zu den vorfabrizierten, betonierten Pi-Platten im Hochbau kann hier von hölzernen Pi-Elemen- ten gesprochen werden. Bei der Montage wurden die Fahrspuren einer Richtung ge- sperrt und die darüber zu liegen kommenden Pi-Elemente montiert. Die Elemente sind knick- sowie kippstabil und am unteren Rand der Bogen durch Schraubenbolzen verbunden. Nach erfolgter Montage der Holzelemente wurde die Betonschale gegossen, danach folgten die Abdichtungsarbeiten. Anschlies- send wurden die Flügelmauern und die Stirn- mauern erstellt und das Gelände aufgefüllt. AUS SCHWEIZER HOLZ Die Brücke war zwar nicht explizit in Schwei- zer Holz ausgeschrieben, dennoch wurde sie aus heimischem Rohstoff gebaut – ein be- wusstes Zeichen für die Leistungsfähigkeit der regionalen Wertschöpfungskette Wald-Holz. Ende Mai dieses Jahres wurde die Brücke des- halb mit dem Label «Schweizer Holz» ausge- zeichnet. cbp.ch, lignumbern.ch 4 Grundriss. Die Brückenkonstruktion ist insgesamt 53 Meter lang und 40 Meter breit. 5 Längsschnitt mit den einzelnen Brettschichtholz- bindern aus Fichte/Tanne. 6 Kartenansicht mit roter Markierung, wo die Wild- tierbrücke über die Autobahn A1 führt. Lausanne +608.74 Achse 132 kV-Leitung BKW/Swissgrid 4 Bern 5 Das Projekt – die Fakten Projekt: Wildtierbrücke bei Mühleberg (BE) Bauzeit: 2022–2024 Bauherrschaft: Bundesamt für Strassen (ASTRA), Filiale Thun (BE) Bauingenieure: Ingenta AG, Ingenieure + Planer, Bern; LP Ingenieure AG, Bern; Conzett Bronzini Partner AG, Chur (GR) Holzbau: Beer Holzbau AG, Ostermundigen (BE), Subunternehmer Umgebungsplanung: Sigmaplan AG, Bern Konstruktion / Tragwerk: Zweigelenkbogen Holzverbinder: Stabdübelverbindungen mit eingeschlitzten Blechen Holzart/Holzmenge: BSH GL24 Fi/Ta (ca. 1080 m3), BSH GL24 Lärche (ca. 20 m3), Dreischichtplatten (2270 m2) Holzlieferant (BSH): Roth Burgdorf AG, Burgdorf (BE) Brückenlänge: 53 m Brückenbreite: 40 m Gesamtkosten: ca. CHF 9 Mio. Besonderheiten: ausgezeichnet mit dem Label Schweizer Holz 34 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 6

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Beer Holzbau baut mit der Natur Ob Neubau, Umbau oder Renovation: Wir verwirklichen Ihre Ideen in Holz mit viel Herzblut, handwerklichem Können und Liebe zum Detail. Wir bauen mit Schweizer Holz, weil uns Qualität, Regionalität und die Natur am Herzen liegen. Beer Holzbau – natürlich. ehrlich. beständig. Obere Zollgasse 76 | CH-3072 Ostermundigen www.beer-holzbau.ch IMMER INFORMIERT MIT UNSEREM NEWSLETTER 1 1 A G E N D A M a g a z i n Architektur 0 8 2 5 holzbau-schweiz-architektur.ch F O K U S S c h l a u f e n s t e g H o l z b a u A G f ü r H e r z k l o p f e n t t a b s s s m a s S c h m i d v o n d e r A b t s e i n e n T r e p p e n l l i C y r m i s o r g t S E I T E 7 M O T T A N A L U N S i m G r o s t e n g e f ü h l H ü t S E I T E 1 2 M E G A S T O R E S u p e r m a r k t S E I T E 1 8 H O L Z T E M P E L H O L Z B A U - S C H W E I Z - M A G A Z I N . C H B r ü c k e z w i S E I T E 2 2 s c h e n z w e i d e r S u p e r W e l i v e l a t t e n Holzleimbau | Engineering KONSTRUKTIVES KNOW-HOW FÜR HOCHWERTIGEN HOLZBAU Roth Burgdorf AG | Telefon 034 429 20 20 | info@rothburgdorf.ch HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 35 0425HOCH OBENResidieren in guter Nachbarschaft

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OBJEKT.BERICHT OBJEKT.BERICHT PASSGENAU: SICHERHEIT TRIFFT PRÄZISION Leidenschaft für Holz, Liebe zum Detail: Mit INTEGRA® bietet die Leimholz Haag AG ein Decken- und Bodensystem, das für Qualität steht. Passgenau gebaut, geprüft und zuverlässig im Einsatz. Passgenau von der Planung bis zur Montage- Passgenauigkeit ist kein Zufall – sie entsteht durch Erfahrung, Sorgfalt und den Anspruch, Qualität zu liefern. Mit dem Decken- und Bodensystem INTEGRA® bietet die Leimholz Haag AG eine Lösung, die Präzision, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit perfekt vereint. Ab einer Deckenstärke von 140 Millimetern kann INTEGRA® die Anforderungen der Feu- erwiderstandsklasse REI 60 erfüllen. Damit bleibt die Konstruktion im Brandfall mindes- tens 60 Minuten tragfähig, raumabschlies- send und wärmedämmend – ein entscheiden- der Sicherheitsgewinn für Wohn- und Mehr- familienhäuser, öffentliche Bauten oder Sanierungen mit erhöhten Auflagen. Für Planer bedeutet das mehr Freiheit in der Gestaltung, ohne Kompromisse bei der Si- cherheit. Bauherren profitieren von einem geprüften System, das Vertrauen schafft und auch in anspruchsvollen Genehmigungsver- fahren überzeugt. Passgenau zeigt sich INTEGRA® auch in sei- ner Vielseitigkeit: Deckenstärken von 60 bis 260 Millimetern, Verbindung mit Doppel-Nut und Kamm sowie ein Deckmass von 18 Zenti- metern. Die Oberflächen sind in Industrie- oder Sichtqualität erhältlich und können ge- hobelt, geschliffen oder gebürstet geliefert werden. Veredelte Bereiche sorgen für ein ruhiges, hochwertiges Erscheinungsbild – ganz ohne zusätzliche Verkleidung. Dank hohem Vorfertigungsgrad und einfa- cher, trockener Montage verkürzt INTEGRA® die Bauzeit erheblich. Die kompakte Bau- weise ermöglicht eine effiziente Abwicklung auf der Baustelle und reduziert gleichzeitig den Aufwand bei Planung und Ausführung. Für Architekten bedeutet dies mehr Sicher- heit in der Projektierung, für Bauherren ein Plus an Schutz und Komfort – und für Zim- merleute eine zeitsparende, saubere und präzise Lösung. INTEGRA® steht damit für passgenaue Quali- tät im besten Sinn: Ein System, das geprüfte Sicherheit, natürliche Ästhetik und Wirt- schaftlichkeit in sich vereint – intelligent, kompakt und zukunftsweisend. VORTEILE AUF EINEN BLICK • Geprüfter Feuerwiderstand REI 30 (ab 80 mm) und REI 60 (ab 140 mm) • Mehr Freiheit und Planungssicherheit für Architekten • Mehr Schutz und Vertrauen für Bauherren • Mehr Tempo und Präzision • auf der Baustelle Vielseitig, wirtschaftlich und ästhetisch überzeugend Leimholz Haag AG Ahornstrasse 5 · 9323 Steinach Tel. 071 447 17 17 leimholz.ch integra-deckensystem.ch 36 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25

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NACH.GEFRAGT «EINE STRUKTUR IN BETON ZU DENKEN UND ANSCHLIESSEND IN HOLZ UMZUSETZEN, IST DER FALSCHE WEG» In NACH.GEFRAGT spüren wir bei Holzbauingenieuren und Architekten nach, wie sich der Holzbau entwickelt und mit welchen Bauprojekten sie sich beschäftigen. Dieses Mal sprechen wir mit Bauingenieur Pieder Hendry – Vorsitzender der Geschäftsleitung der Conzett Bronzini Partner AG – unter anderem über die besonderen Herausforderungen beim Bau der Wildtierbrücke Mühleberg. Interview Susanne Lieber | Foto zVg Herr Hendry, im Holzbau hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Was sehen Sie besonders positiv an dieser Entwicklung? Als positiv betrachte ich das veränderte Be- wusstsein von Auftraggebern und uns Pla- nenden. Das Bauen mit Holz geniesst heute einen deutlich höheren Stellenwert als noch vor einigen Jahren, was natürlich auch auf die stärkere Gewichtung der Nachhaltigkeit bei den Projekten zurückzuführen ist. Welches sind Ihre persönlichen Leuchtturm- projekte – schweizweit oder international betrachtet? Wir haben vor Kurzem mit unserem ganzen Team unsere Baustelle der neuen Schulan- lage Dohlenzelg in Windisch (AG) besichtigt. Der architektonische Ausdruck des Schul- hauses – entworfen vom Büro Liechti Graf Zumsteg – hat mich stark beeindruckt. Der grundsätzlich einfache Holzbau besticht durch die vielfältig nutzbaren und bespielba- ren grossen Flächen, die dank grosszügiger Spannweiten möglich sind. Das oberste Ge- schoss wird durch hohe Fachwerke aus Holz überspannt, die die Belichtung der Räume über das Dach ermöglichen. Durch die konse- quent über die ganze Länge des Gebäudes angeordneten Fachwerke ergibt sich ein fas- zinierendes Erlebnis der verschiedenen Räume. In diesem Sinn ist das Schulhaus ein schönes Beispiel für einen zeitgemässen und wirtschaftlichen Holzbau. Wo sehen Sie im Holzbau noch Entwicklungs- potenzial – planerisch, konstruktiv oder ferti- gungstechnisch? Die Möglichkeiten des heutigen Holzbaus sind gross. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir unsere Tragwerke weiterhin materi- algerecht entwerfen sollten. Eine Struktur in Beton zu denken und anschliessend in Holz umzusetzen, ist der falsche Weg. Zudem müssen wir darauf achten, Holz nur dort ein- zusetzen, wo es seine Stärken ausspielen kann. Was für einen Holzbau würden Sie gerne ein- mal planen und warum? Im Studium habe ich mit einem befreundeten Architekten für eine Semesterarbeit ein Dach einer Halle als Bogentragwerk entworfen, das durch Vollholzbalken gebildet wird und mit reinen Holz-Holz-Verbindungen aus- kommt. Mich würde es reizen, dieses System einmal umzusetzen. Was war die besondere Herausforderung beim Bau der Wildtierbrücke in Mühleberg (S. 32)? Aus planerischer Sicht war die Wahl des sta- tischen Systems eine anspruchsvolle Auf- gabe. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns für einen Zweigelenkbogen und gegen einen Dreigelenkbogen entschieden. Auch die konstruktive Ausbildung der Stahlgelenke bei den Kämpfern erforderte einige Iteratio- nen. Auf der Baustelle war für den Unterneh- mer vor allem die exakte Montage der Stahl- gelenke bei den Betonkämpfern eine grosse Herausforderung, denn die präzise gefertig- ten Holzbinder liessen wenig Spielraum. Der Unternehmer hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Zudem haben wir grossen Wert auf die Ausbildung der trocken gemauerten Schwergewichtsmauern über den Portalen gelegt. Auch hier gebührt den Ausführenden auf der Baustelle ein grosser Dank für das ge- lungene Resultat. Pieder Hendry Bauingenieur Pieder Hendry (*1981) hat an der ETH in Zürich studiert und mit einer Arbeit über Freivorbaubrücken der Schweiz diplo- miert. 2020 folgte ein CAS ETH ARC in Unter- nehmensführung. Seit 2015 ist er Teilhaber und Ver waltungsrat der Conzett Bronzini Partner AG. Darüber hinaus ist er Dozent im Bereich Erhaltung von Tragwerken an der FH Grau bünden. Zu den aktuellsten Projekten, an denen er mitwirkt, gehört der Bahnhofs- ausbau Landquart – ein Projekt der SBB und der Rhätischen Bahn. Die Fertigstellung soll 2032 erfolgen. cbp.ch HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 37

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AUS.BLICK 3. BIS 5. DEZEMBER, INNSBRUCK (AT) 29. INTERNATIONALES HOLZBAU-FORUM Der dreitägige Kongress IHF zählt zu den wichtigsten Branchentreffs überhaupt und umfasst eine Fülle an Vorträgen. Dabei wird der Holzbau aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Das internationale Branchenevent bietet eine umfassende Möglichkeit, sich rund ums Thema Holzbau zu informieren und Kontakte innerhalb der Branche zu knüpfen. forumholzbau.com/IHF BIS 11. JANUAR 2026, BIEL SCHATZKAMMER WALD Die Ausstellung «Schatzkammer Wald» im Neuen Museum Biel ergründet die Tiefen des Univer- sums Wald und beleuchtet diesen aus verschiedenen Perspektiven. Der Streifzug führt durch unterschiedliche Epochen und Disziplinen, thematisiert Märchen und Religionen, die Ressour- cennutzung, Forstwirtschaft und Dendroarchäologie. Das umfangreiche Rahmenprogramm lädt zudem dazu ein, über unseren eigenen «Wald-Konsum» nachzudenken. nmbiel.ch/ausstellungen/wald 24. BIS 27, FEBRUAR 2026, KÖLN (DE) DACH + HOLZ INTERNATIONAL Die Messe gilt als die führende Fachmesse für die Dach- und Holzbranche in Europa. Sie richtet sich an Fachleute – von Dachdeckern über Bauklempner bis zu Zimmerleuten – und bietet eine Plattform für Networking und Know-how. Im Bereich «Start-ups & Innovationen» werden bei- spielsweise Marktneuheiten von Herstellern und innovative Lösungen für das Bauhandwerk präsentiert. dach-holz.com 11. BIS 15. MÄRZ 2026, ZÜRICH GIARDINA 2026 Es ist ein besonderer Frühlingsduft, der im März durch die Messehallen in Zürich Oerlikon weht: Für die Gartenmesse Giardina mit einer Fläche von 30 000 Quadratmetern werden kom- plette Gartenoasen geschaffen, um die neues- ten Trends bei der Gestaltung von Aussen- räumen und das entsprechende Zubehör zu präsentieren. (auf dem Bild: «Mastergarten», Egli Grün AG, 2025). giardina.ch 24. BIS 27. MÄRZ 2026, NÜRNBERG (DE) MESSE HOLZ-HANDWERK Die Bearbeitung und Verarbeitung des Werkstoffs Holz steht im Mittelpunkt der europäischen Fachmesse für Maschinentechnologie und Fertigungsbedarf in Nürnberg. Das breite Angebots- spektrum zeigt die neuesten Trends und Innovationen der Holzverarbeitungsbranche – von der Säge- und Schleifmaschine bis hin zur Holzbearbeitungsmaschine oder Absauganlage. Die Messe ist damit eine der wichtigsten Veranstaltungen rund um die Themen Holzbearbeitung und -verarbeitung für Schreiner, Tischler und Zimmerleute im europäischen Bereich. holz-handwerk.de Die nächste Ausgabe HOLZBAU SCHWEIZ Architektur (1.26) erscheint am 30.4.2026 38 HOLZBAU SCHWEIZ Architektur 4. 25 ImpressumHOLZBAU SCHWEIZ Architektur,das Architekturmagazin von Holzbau Schweiz, als Beilage zu HOLZBAU SCHWEIZ Magazinholzbau-schweiz-architektur.ch Verlag:Pro Holzbau Schweiz GmbH, c/o Zentralsitz Holzbau Schweiz, Thurgauerstrasse 54, 8050 Zürich, redaktion@holzbau-schweiz.chVerlags- und Redaktionsleitung:Dorothee Bauland (DB)d.bauland@holzbau-schweiz.chRedaktion:Susanne Lieber (SLi), Projektleitung HOLZBAU SCHWEIZ Architekturs.lieber@holzbau-schweiz.chSue Lüthi (SL), Redaktorin s.luethi@holzbau-schweiz.ch Gestaltung und Produktion:Martina Brönnimann grafik@holzbau-schweiz.ch Korrektorat:Ingrid Essig, 8408 Winterthur Druck und Versand:AVD Goldach AG, 9403 GoldachAnzeigen:Sibylle Eicher, Telefon +41 44 511 02 77,inserate@holzbau-schweiz.chAbonnement:HOLZBAU SCHWEIZ Architektur erscheint zweimal jährlich als Beilage Einzelpreis CHF 15.– (Ausland: plus Portokosten) Bestellungen:Telefon +41 44 511 02 73, abo@holzbau-schweiz.chISSN:3042-8963Auflage:8000 Exemplare © Pro Holzbau Schweiz GmbH. Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schrift licher Genehmigung des Verlags. «HOLZBAU SCHWEIZ Architektur» übernimmt keine Haftung für unverlangt ein gesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art. Anzeigen, Beilagen, Beihefter und als Publi-reportage gekennzeichnete Beiträge sind redaktionell nicht überprüft und liegen in der Verantwortung der Inserenten.Titelbild: Stettler Photography

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